Dienstag, 26. Januar 2010

Ich bin kein Serienkiller - Dan Wells

Bewertung: ***** (4 Sterne)

Kurzbeschreibung:

Du spürst, da ist etwas Böses in dir. Deine Freunde behaupten, es sei bloß Einbildung. Aber du weißt es besser. Du versuchst es mit allen Mitteln zurückzuhalten. Verbietest dir selbst den Kontakt zu Mädchen, besuchst den Psychotherapeuten, hältst dich stets unter Kontrolle. Doch niemand kann dir helfen. Denn diese dunkle Gewissheit ist da. Eines Tages wird es ausbrechen. Du wirst zum Serienkiller werden. Die Frage ist nur - wann? (Buchrücken)

Fazit:

Vorweg: die Gestaltung des Buches (Cover, Kapitelüberschriften, unterschiedlicher Seitenschnitt) finde ich sehr gelungen und ansprechend.
Man erwartet als Leser einen Thriller, tatsächlich handelt es sich jedoch eher um einen Fantasy- bzw. Mystery-Thriller. Darauf hätte meines Erachtens hingewiesen werden müssen, da doch einige Käufer so bestimmt fehlgeleitet werden.
Zuerst war ich sehr enttäuscht, weil mir solche Mystischen Sachen in der Regel nicht so gut gefallen. Aber auf Grund dessen, dass ich das Buch so schnell durchgelesen habe, kann ich doch schon sagen, dass ich das Buch keinesfalls langweilig oder unglaubwürdig übertrieben fand. Mich hat es dann doch mitgerissen, so dass die Enttäuschung nicht lange anhielt. Trotzdem finde ich den Klapptext nicht aussagekräftig für die Handlung des Buches.

Von mir gibt es dann doch vier Sterne.

Dis is wo ich herkomm - Samy Deluxe

Bewertung: ***** ( 4 Sterne)

Kurzbescheibung:

Wie hart muss deine Kindheit sein, um ein guter Rapper zu werden? Samy Deluxe findet, als Afrodeutscher im Deutschland der 80er und 90er bei einer alleinerziehenden Mutter ohne groß Kohle aufzuwachsen, war hart genug, um das der Welt auch anderweitig als in Songtexten zu erzählen. Seine Biografie ist sehr persönlich geworden, manchmal vergnüglich, kommt ohne große Posen und zum Glück auch ohne Zeigefinger aus, stimmt aber trotzdem nachdenklich über unser ach so tolerantes Land. (kulturnews.de)

Fazit:

Genau wie auf dem gleichnamigen Album wechselt Samy Deluxe bei seinem Buch "Dis wo ich herkomm" sprunghaft die Genres: Anekdoten aus seiner Jugendzeit wechseln sich ab mit der Darstellung seiner eigenen Star-Erfahrungen, Lebenshilfe für Jugendliche zu Themen wie Drogen und Geld lassen sich ebenso finden wie sozialkritische Auseinandersetzungen mit Feldern wie Rassismus, Patriotismus und Bildung. Insofern sollte man von diesem Buch am besten alles erwarten oder einfach gar nichts, um nicht enttäuscht zu werden. Der Aufbau des Buchs ist assoziativ, man hat den Eindruck, dass Samy Deluxe zu den jeweiligen Kapitel-Überschriften wie "Gras", "Neid", "Hamburg" einfach aufgeschrieben hat, welche Gefühle, Erinnerungen und Meinungen er mit diesen Themenblöcken verbindet, was vielleicht etwas unstrukturiert anmutet, aber gelungen umgesetzt worden ist.

Das Buch ist mit diesen kleinen Abstrichen ein absoluter Volltreffer. Samy Deluxe lässt den Leser an seinem kometenhaften Aufstieg wie auch an seiner teils schwierigen Jugend und den daraus gewonnenen Erfahrungen teilhaben. Gerade diese Episoden sind fast so fantasiereich erzählt wie ein guter Roman, hinzu kommt der ironische Samy-Deluxe-Humor, der sporadisch aufblitzt. Die Zielgruppe des Buches könnte dabei größter nicht sein: Einerseits werden Jugendliche erreicht, die wenig lesen, aber von den Erfahrungen eines anerkannten Idols profitieren können. Andererseits ist dieses Buch auch eine einzigartige Chance, sich mit der Hip Hop Kultur vertraut zu machen. Und zwar in einem Maße, das über die Schwarz-Weiß-Malerei in vielen Medien deutlich hinausgeht.

Für Fans allemal, aber durchaus auch für Menschenfreunde!