Montag, 25. Oktober 2010

Trigger - Wulf Dorn

Bewertung: ***** ( 5 Sterne)

Kurzbeschreibung:

Der Fall einer misshandelten Patientin wird für die Psychiaterin Ellen Roth zum Alptraum: Die Frau behauptet, vom Schwarzen Mann verfolgt zu werden. Kurz darauf verschwindet sie spurlos. Bei ihren Nachforschungen wird auch Ellen zum Ziel des Unbekannten. Er zwingt sie zu einer makaberen Schnitzeljagd um ihr Leben und um das ihrer Patientin. Für Ellen beginnt ein verzweifelter Kampf, bei dem sie niemandem mehr trauen kann. Immer tiefer gerät die Psychiaterin in ein Labyrinth aus Angst, Gewalt und Paranoia. Und das Ultimatum läuft …(amazon.de)

Fazit:

Wulf Dorn hat eine wortwörtlich wahnsinnige Story geschrieben. Ein spannendes Verwirrspiel, das man wirklich als Psychothriller bezeichnen kann. Bis zum Schluss führt der Autor den Leser gekonnt an der Nase herum. Immer wieder bringt er neue Wendungen ein und bald weiß man selbst nicht mehr, wem man in diesem Buch noch trauen darf. Dabei flechtet der Autor viele Infos aus der Psychologie ein, aber eher beiläufig und so, dass man sie gut verstehen kann. Das macht die Geschichte noch viel realistischer.
Die Thematik und der Schreibstil ähneln stark dem von S. Fitzek, was nur als positiv empfunden werden kann. Die Geschichte und die damit verbundene Spannung wird nach und nach aufgebaut und bringt den Leser dazu, das Buch nahezu ohne Unterbrechung durchzulesen. Als Fitzek-Fan werde ich Wulf Dorn auf jeden Fall im Auge behalten.

Wer die Thriller von Sebastian Fitzek mag, liegt bei Wulf Dorns Thrillerdebüt genau richtig

Montag, 18. Oktober 2010

Grabesgrün - Tana French

Bewertung: ***** ( 5 Sterne)

Kurzbeschreibung:

Tana French erzählt die Geschichte von Detectiv Rob Ryan in der Ich-Form. Als 12-jährige verschwanden seine 2 Freunde spurlos beim Spielen im nahegelegen Wald - nur Adam Ryan wurde gefunden. Der Fall wurde niemals gelöst. 20 Jahre später ist Ryan Detectiv bei der Mordkommission in Irland und hat seinen 2. Vornamen angenommen, niemand kennt seine Vergangenheit. Zusammen mit seiner Partnerin Cassie Maddox ermittelt er in einem Mordfall. Ein 13-jähriges Mädchen wurde im selben Ort, in dem er damals lebte, ermordet. Um den Fall nicht zu verlieren, erzählt er seinen Vorgesetzen nichts von seiner Vergangenheit, nur seine Partnerin weiß Bescheid. Die Paralellen des aktuellen Falls zu der früheren Vermisstensache zermürben ihn immer mehr.

Fazit:

Meiner Ansicht nach ist "Grabesgrün" ein großartiger Krimi. Der gehobene Schreibstil ist eine echte Wohltat in dem Genre, in dem sich doch viele Autoren mit einer echt platten Sprache tummeln.
Am Schluss bleibt ein "halboffenes Ende", welches einen Rätselraten lässt und so denkt man noch einige Zeit über das Buch nach. War mir viel lieber so, als dann noch zwanghaft die Vergangenheit aufklären zu wollen und dann im Endeffekt doch enttäuscht zu werden. Gute Lösung!

Ich freu mich schon auf den zweiten Teil "Totengleich"!

Sonntag, 19. September 2010

Splitter - Sebastian Fitzek

Bewertung: ***** (3 Sterne)

Kurzbeschreibung:

Was wäre, wenn Sie die Erinnerung an die schlimmsten Ereignisse Ihres Lebens für immer aus Ihrem Gedächtnis löschen könnten? Und was, wenn etwas dabei schiefginge? (Buchrücken)

Fazit:

Ja, die Bschreibung ist sehr dürftig, aber ich war nicht sicher, wieviel ich verraten kann, ohne etwas vorweg zu nehmen, deswegen belasse ich es dabei.

Zugegeben: das Buch startet spannend und die verwirrenden Wendungen und verstörenden Entdeckungen nehmen einen mit auf eine Achterbahnfahrt logischer Überlegungen, wie man das Ganze schlüssig klären kann. Daran scheitert am Ende aber der Autor auch selbst. Zu konstruiert und zu weit hergeholt, kaum nachvollziehbar. Das mindert die Gesamtbewertung enorm.

Schade, denn ich bin eigentlich begeisterter Fitzek-Fan.
Nichts desto trotz: unverwechselbarer guter Schreibstil.

Sonntag, 12. September 2010

Die Hexe von Portobello - Paulo Coehlo

Bewertung: ***** (4 Sterne)

Kurzbeschreibung:

Was macht eine Hexe heute aus? Für Paulo Coelho ist sie eine Grenzgängerin zwischen den Welten, mit seherischen und heilenden Fähigkeiten. Die Heldin seines neuen Romans ist eine junge Rumänin, die als Kind von libanesischen Christen adoptiert wurde. Jetzt wohnt sie in London und führt dort das Leben einer modernen, erfolgreichen jungen Frau. Durch das Tanzen entdeckt sie plötzlich übernatürliche Kräfte in sich, die sie zutiefst verstören. Und nicht nur sie. Unerschrocken folgt sie jedoch ihrer Bestimmung und lernt, ihr Potential zu nutzen. (Buchrücken)

Fazit:

Paulo Coelho hat sich mit diesem Buch weiter entwickelt und weiter entfernt von der christlichen Religion. Das wird nicht jedem gefallen, aber es ist meines Erachtens eine konsequente Entwicklung.
Das Ende des Buches soll hier offen gelassen werden. Auf jeden Fall bin ich gespannt auf das nächste Buch Coelhos, auf seinen weiteren Weg, ob er weiter sozusagen breitfächig auf ewiger spiritueller Suche bleibt oder endlich einen geistigen Ort findet, an dem er ankommen kann.

Grazie - Chelsea Cain

Bewertung: ***** (5 Sterne)

Kurzbeschreibung:

Es ist niemals vorbei: Die FURIE kehrt zurück ...

Zehn Jahre verfolgte Detective Archie Sheridan die bildschöne Serienmörderin Gretchen Lowell. Zehn Tage litt er in ihren Händen. Er brachte sie hinter Gitter, aber nie wieder kam er von ihr frei. Jetzt ist das Unfassbare geschehen. Die eiskalte Psychopatin ist entkommen. Archie kann sie nur auf eine Art stellen: Indem er sich absichtlich in ihre Falle locken lässt. Gretchen glaubt sich am Ziel ihrer Wünsche, doch Archie hat ganz eigene Pläne. Zwischen Jäger und Gejagter entbrennt ein perfider, tödlicher Machtkampf aus Verführung, Obsession, Hass und Rache ...(Buchrücken)

Fazit:

Im Gegensatz zu vielen Fortsetzungen(1. Teil "Furie") ist "Grazie" ein ganz tolles Buch. Chelsea Cain versteht es, wie selten jemand zuvor von Anfang bis zum Ende Spannung in ihre Geschichte zu bringen, die einzelnen Akteure sehr lebendig werden zu lassen und noch dazu eine gut durchdachte Geschichte zu schreiben. Einzig den zweiten Handlungsstrang fand ich streckenweise ein bisschen verwirrend. Trotzdem ein unbedingtes Muss für jeden Thrillerfreund.

Ich bin schon sehr gespannt, das 3.Buch der Reihe - "Gretchen" zu lesen!!

Furie - Chelsea Cain

Bewertung: ***** (5 Sterne)

Kurzbeschreibung:

Zehn Tage war Detective Archie Sheridan in der Gewalt der Serienmörderin Gretchen Lowell. Zwei Jahre hat es gedauert, bis er sich von den Qualen seiner Gefangenschaft erholt hat. Doch frei ist er noch lange nicht. Regelmäßig muss er Gretchen im Gefängnis besuchen – auch an dem Tag, als er den Auftrag erhält einen Mädchenmörder in Portland, Oregon zu fassen. Sofort beginnt Gretchen ein neues Todesspiel zwischen Wahnsinn und Überleben ...(Buchrücken)

Fazit:

Der Thriller beginnt sehr rasant, was mich einerseits überrascht, aber auch aufgefordert hat weiterzulesen. Leider wurde das Tempo nicht gehalten und es ging ganz gemächlich weiter mit den Ermittlungen des neuen Falls. Sehr gut fand ich die Beschreibung der einzelnen Personen und wie sie sich im Laufe des Buches verändern. Zum Ende zu nimmt das Buch wieder Fahrt auf, als es um die Lösung des Falls geht.

Ich kann das Buch nur jedem empfehlen und für Thrillerfans ein wahres MUSS.

19 Minuten - Jodi Picoult

Bewertung: ***** (4 Sterne)

Kurzbeschreibung:

In neunzehn Minuten kann man das Gras in seinem Vorgarten mähen, die Haare färben oder einen Kuchen backen. Man kann die Wäsche für eine fünfköpfige Familie falten. Neunzehn Minuten kostet es, von der Grenze zu Vermont nach Sterling, New Hampshire, zu fahren. In neunzehn Minuten kann man die Welt zum Stillstand bringen oder einfach aus ihr herausfallen. Neunzehn Minuten kostet es, Rache zu nehmen. Das hat der 17-Jährige Peter Houghton getan. Noch weiß niemand in Sterling wofür, doch mit diesem unaussprechlichen Akt der Gewalt ist die Welt des kleinen Orts für immer aus den Angeln gehoben. Josie Cormier, die Tochter der Richterin, hat das Massaker an der Schule überlebt. Sie wäre die beste Zeugin. Aber sie kann sich nicht erinnern, was geschehen ist.

Fazit:

Ein sehr gutes Buch mit realistischen Charakteren und einem heiklen Thema. Trotz der Einsicht in das Innenleben beider Protagonisten hatte ich aber keinen besonders ins Herz geschlossen. Vielleicht muss man das aber auch nicht.
Dieses Buch geht das Thema aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln an; einmal aus der Sicht dessen, der irgendwann aussteigt und nicht mehr mitspielt und jemandes, der es duldet und mitmacht.

Dienstag, 26. Januar 2010

Ich bin kein Serienkiller - Dan Wells

Bewertung: ***** (4 Sterne)

Kurzbeschreibung:

Du spürst, da ist etwas Böses in dir. Deine Freunde behaupten, es sei bloß Einbildung. Aber du weißt es besser. Du versuchst es mit allen Mitteln zurückzuhalten. Verbietest dir selbst den Kontakt zu Mädchen, besuchst den Psychotherapeuten, hältst dich stets unter Kontrolle. Doch niemand kann dir helfen. Denn diese dunkle Gewissheit ist da. Eines Tages wird es ausbrechen. Du wirst zum Serienkiller werden. Die Frage ist nur - wann? (Buchrücken)

Fazit:

Vorweg: die Gestaltung des Buches (Cover, Kapitelüberschriften, unterschiedlicher Seitenschnitt) finde ich sehr gelungen und ansprechend.
Man erwartet als Leser einen Thriller, tatsächlich handelt es sich jedoch eher um einen Fantasy- bzw. Mystery-Thriller. Darauf hätte meines Erachtens hingewiesen werden müssen, da doch einige Käufer so bestimmt fehlgeleitet werden.
Zuerst war ich sehr enttäuscht, weil mir solche Mystischen Sachen in der Regel nicht so gut gefallen. Aber auf Grund dessen, dass ich das Buch so schnell durchgelesen habe, kann ich doch schon sagen, dass ich das Buch keinesfalls langweilig oder unglaubwürdig übertrieben fand. Mich hat es dann doch mitgerissen, so dass die Enttäuschung nicht lange anhielt. Trotzdem finde ich den Klapptext nicht aussagekräftig für die Handlung des Buches.

Von mir gibt es dann doch vier Sterne.

Dis is wo ich herkomm - Samy Deluxe

Bewertung: ***** ( 4 Sterne)

Kurzbescheibung:

Wie hart muss deine Kindheit sein, um ein guter Rapper zu werden? Samy Deluxe findet, als Afrodeutscher im Deutschland der 80er und 90er bei einer alleinerziehenden Mutter ohne groß Kohle aufzuwachsen, war hart genug, um das der Welt auch anderweitig als in Songtexten zu erzählen. Seine Biografie ist sehr persönlich geworden, manchmal vergnüglich, kommt ohne große Posen und zum Glück auch ohne Zeigefinger aus, stimmt aber trotzdem nachdenklich über unser ach so tolerantes Land. (kulturnews.de)

Fazit:

Genau wie auf dem gleichnamigen Album wechselt Samy Deluxe bei seinem Buch "Dis wo ich herkomm" sprunghaft die Genres: Anekdoten aus seiner Jugendzeit wechseln sich ab mit der Darstellung seiner eigenen Star-Erfahrungen, Lebenshilfe für Jugendliche zu Themen wie Drogen und Geld lassen sich ebenso finden wie sozialkritische Auseinandersetzungen mit Feldern wie Rassismus, Patriotismus und Bildung. Insofern sollte man von diesem Buch am besten alles erwarten oder einfach gar nichts, um nicht enttäuscht zu werden. Der Aufbau des Buchs ist assoziativ, man hat den Eindruck, dass Samy Deluxe zu den jeweiligen Kapitel-Überschriften wie "Gras", "Neid", "Hamburg" einfach aufgeschrieben hat, welche Gefühle, Erinnerungen und Meinungen er mit diesen Themenblöcken verbindet, was vielleicht etwas unstrukturiert anmutet, aber gelungen umgesetzt worden ist.

Das Buch ist mit diesen kleinen Abstrichen ein absoluter Volltreffer. Samy Deluxe lässt den Leser an seinem kometenhaften Aufstieg wie auch an seiner teils schwierigen Jugend und den daraus gewonnenen Erfahrungen teilhaben. Gerade diese Episoden sind fast so fantasiereich erzählt wie ein guter Roman, hinzu kommt der ironische Samy-Deluxe-Humor, der sporadisch aufblitzt. Die Zielgruppe des Buches könnte dabei größter nicht sein: Einerseits werden Jugendliche erreicht, die wenig lesen, aber von den Erfahrungen eines anerkannten Idols profitieren können. Andererseits ist dieses Buch auch eine einzigartige Chance, sich mit der Hip Hop Kultur vertraut zu machen. Und zwar in einem Maße, das über die Schwarz-Weiß-Malerei in vielen Medien deutlich hinausgeht.

Für Fans allemal, aber durchaus auch für Menschenfreunde!