Dienstag, 18. Januar 2011

Mefisto - Richard Montanari

Bewertung: ***** (3 Sterne)

Kurzbeschreibung:

Sommer in Philadelphia. Doch die Ruhe trügt. Kevin Byrne, Detective der Mordkommission, und seine Partnerin Jessica Balzano werden zu einem bizarren Fall hinzugerufen. Eine Frau ist ermordet worden, und ihr Todeskampf wurde von dem Mörder auf Video aufgenommen, hineingeschnitten in die berühmte Dusch-Szene aus Alfred Hitchcocks Psycho. Doch diesmal ist das Blut rot und das Messer real. Bald tauchen weitere Filmklassiker auf, in denen Mordszenen nachgestellt und nachträglich eingefügt wurden. Ist ein Verrückter am Werk, der die Filmgeschichte zum Hintergrund seiner perversen Phantasien macht? (Klappentext)

Fazit:

"Mefisto" ist nach "Crucifix" der zweite Thriller, den Richard Montanari über die beiden Detecitives Byrne und Balzano schreibt. Dennoch kann man ihn gut verstehen, selbst wenn man den ersten nicht kennt. Der Schreibstil ist schlicht und leicht lesbar, weshalb man den Roman in kurzer Zeit ausgelesen hat - natürlich auch, weil man wissen möchte, wer denn nun der Täter ist. Dessen Identität bleibt lange Zeit ein Geheimnis, auch wenn es dem Leser vergönnt ist, ihm ab und an über die Schulter zu sehen.

Allerdings sind es auch derartige Wechsel, die dem Buch die Luft herauslassen. Es wirkt als hätte der Autor seiner Hauptgeschichte nicht zugetraut, ganz zu fesseln, weshalb er den Nebenhandlungen sehr viel Platz einräumt. Darum wirken diese teilweise interessanter als der Mordfall selbst. Aus diesem Grund zerfasert die Geschichte immer mehr und verliert das Potential und die Spannung, die sie am Anfang so gut aufgebaut hat.

"Mefisto" ist ein Thriller mit einer wirklich guten Grundidee, der jedoch durch zu viele Nebenschauplätze nicht so packend ist wie er sein könnte.

Crucifix - Richard Montanari

Bewertung: ***** (5 Sterne)

Kurzbeschreibung:

Die Bevölkerung von Philadelphia wird mit Verbrechen konfrontiert, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen: Ein eiskalter Mörder hat es auf katholische Mädchen abgesehen und lehnt sich bei seinen Tötungsritualen an die Passion Christi an.Für die Kriminalbeamten Kevin Byrne und Jessica Balzano beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn das Osterfest steht kurz bevor, und für diesen Termin hat sich der Killer die Krönung seiner mörderischen Aktivitäten vorbehalten... (Buchrücken)

Fazit:

Das Buch ist voller Spannung, sehr flüssig zu lesen und einfach nicht mehr aus der Hand zu legen.
Die männliche Hauptfigur Kevin Byrne ist alles andere als ein perfekter Detektive. Er hat sehr klare Schattenseiten, ist drogenerfahren, verstößt gegen das Gesetz das er vertritt und hat auch noch sowas wie Ahnungen. Allerdings ist erfrischend, dass nicht er den Fall löst dank seiner übernatürlichen Fähigkeiten, sondern eher als Begleiterscheinung auftritt. Er ist eigentlich so etwas wie ein Antiheld, der aber sehr gut gezeichnet ist und dem man seine Existenz tatsächlich abnimmt.


Ein sehr gutes Buch. Eine verständliche Sprache schafft die nötige Spannung.
Auf jeden Fall empfehlenswert!

Montag, 25. Oktober 2010

Trigger - Wulf Dorn

Bewertung: ***** ( 5 Sterne)

Kurzbeschreibung:

Der Fall einer misshandelten Patientin wird für die Psychiaterin Ellen Roth zum Alptraum: Die Frau behauptet, vom Schwarzen Mann verfolgt zu werden. Kurz darauf verschwindet sie spurlos. Bei ihren Nachforschungen wird auch Ellen zum Ziel des Unbekannten. Er zwingt sie zu einer makaberen Schnitzeljagd um ihr Leben und um das ihrer Patientin. Für Ellen beginnt ein verzweifelter Kampf, bei dem sie niemandem mehr trauen kann. Immer tiefer gerät die Psychiaterin in ein Labyrinth aus Angst, Gewalt und Paranoia. Und das Ultimatum läuft …(amazon.de)

Fazit:

Wulf Dorn hat eine wortwörtlich wahnsinnige Story geschrieben. Ein spannendes Verwirrspiel, das man wirklich als Psychothriller bezeichnen kann. Bis zum Schluss führt der Autor den Leser gekonnt an der Nase herum. Immer wieder bringt er neue Wendungen ein und bald weiß man selbst nicht mehr, wem man in diesem Buch noch trauen darf. Dabei flechtet der Autor viele Infos aus der Psychologie ein, aber eher beiläufig und so, dass man sie gut verstehen kann. Das macht die Geschichte noch viel realistischer.
Die Thematik und der Schreibstil ähneln stark dem von S. Fitzek, was nur als positiv empfunden werden kann. Die Geschichte und die damit verbundene Spannung wird nach und nach aufgebaut und bringt den Leser dazu, das Buch nahezu ohne Unterbrechung durchzulesen. Als Fitzek-Fan werde ich Wulf Dorn auf jeden Fall im Auge behalten.

Wer die Thriller von Sebastian Fitzek mag, liegt bei Wulf Dorns Thrillerdebüt genau richtig

Montag, 18. Oktober 2010

Grabesgrün - Tana French

Bewertung: ***** ( 5 Sterne)

Kurzbeschreibung:

Tana French erzählt die Geschichte von Detectiv Rob Ryan in der Ich-Form. Als 12-jährige verschwanden seine 2 Freunde spurlos beim Spielen im nahegelegen Wald - nur Adam Ryan wurde gefunden. Der Fall wurde niemals gelöst. 20 Jahre später ist Ryan Detectiv bei der Mordkommission in Irland und hat seinen 2. Vornamen angenommen, niemand kennt seine Vergangenheit. Zusammen mit seiner Partnerin Cassie Maddox ermittelt er in einem Mordfall. Ein 13-jähriges Mädchen wurde im selben Ort, in dem er damals lebte, ermordet. Um den Fall nicht zu verlieren, erzählt er seinen Vorgesetzen nichts von seiner Vergangenheit, nur seine Partnerin weiß Bescheid. Die Paralellen des aktuellen Falls zu der früheren Vermisstensache zermürben ihn immer mehr.

Fazit:

Meiner Ansicht nach ist "Grabesgrün" ein großartiger Krimi. Der gehobene Schreibstil ist eine echte Wohltat in dem Genre, in dem sich doch viele Autoren mit einer echt platten Sprache tummeln.
Am Schluss bleibt ein "halboffenes Ende", welches einen Rätselraten lässt und so denkt man noch einige Zeit über das Buch nach. War mir viel lieber so, als dann noch zwanghaft die Vergangenheit aufklären zu wollen und dann im Endeffekt doch enttäuscht zu werden. Gute Lösung!

Ich freu mich schon auf den zweiten Teil "Totengleich"!

Sonntag, 19. September 2010

Splitter - Sebastian Fitzek

Bewertung: ***** (3 Sterne)

Kurzbeschreibung:

Was wäre, wenn Sie die Erinnerung an die schlimmsten Ereignisse Ihres Lebens für immer aus Ihrem Gedächtnis löschen könnten? Und was, wenn etwas dabei schiefginge? (Buchrücken)

Fazit:

Ja, die Bschreibung ist sehr dürftig, aber ich war nicht sicher, wieviel ich verraten kann, ohne etwas vorweg zu nehmen, deswegen belasse ich es dabei.

Zugegeben: das Buch startet spannend und die verwirrenden Wendungen und verstörenden Entdeckungen nehmen einen mit auf eine Achterbahnfahrt logischer Überlegungen, wie man das Ganze schlüssig klären kann. Daran scheitert am Ende aber der Autor auch selbst. Zu konstruiert und zu weit hergeholt, kaum nachvollziehbar. Das mindert die Gesamtbewertung enorm.

Schade, denn ich bin eigentlich begeisterter Fitzek-Fan.
Nichts desto trotz: unverwechselbarer guter Schreibstil.

Sonntag, 12. September 2010

Die Hexe von Portobello - Paulo Coehlo

Bewertung: ***** (4 Sterne)

Kurzbeschreibung:

Was macht eine Hexe heute aus? Für Paulo Coelho ist sie eine Grenzgängerin zwischen den Welten, mit seherischen und heilenden Fähigkeiten. Die Heldin seines neuen Romans ist eine junge Rumänin, die als Kind von libanesischen Christen adoptiert wurde. Jetzt wohnt sie in London und führt dort das Leben einer modernen, erfolgreichen jungen Frau. Durch das Tanzen entdeckt sie plötzlich übernatürliche Kräfte in sich, die sie zutiefst verstören. Und nicht nur sie. Unerschrocken folgt sie jedoch ihrer Bestimmung und lernt, ihr Potential zu nutzen. (Buchrücken)

Fazit:

Paulo Coelho hat sich mit diesem Buch weiter entwickelt und weiter entfernt von der christlichen Religion. Das wird nicht jedem gefallen, aber es ist meines Erachtens eine konsequente Entwicklung.
Das Ende des Buches soll hier offen gelassen werden. Auf jeden Fall bin ich gespannt auf das nächste Buch Coelhos, auf seinen weiteren Weg, ob er weiter sozusagen breitfächig auf ewiger spiritueller Suche bleibt oder endlich einen geistigen Ort findet, an dem er ankommen kann.

Grazie - Chelsea Cain

Bewertung: ***** (5 Sterne)

Kurzbeschreibung:

Es ist niemals vorbei: Die FURIE kehrt zurück ...

Zehn Jahre verfolgte Detective Archie Sheridan die bildschöne Serienmörderin Gretchen Lowell. Zehn Tage litt er in ihren Händen. Er brachte sie hinter Gitter, aber nie wieder kam er von ihr frei. Jetzt ist das Unfassbare geschehen. Die eiskalte Psychopatin ist entkommen. Archie kann sie nur auf eine Art stellen: Indem er sich absichtlich in ihre Falle locken lässt. Gretchen glaubt sich am Ziel ihrer Wünsche, doch Archie hat ganz eigene Pläne. Zwischen Jäger und Gejagter entbrennt ein perfider, tödlicher Machtkampf aus Verführung, Obsession, Hass und Rache ...(Buchrücken)

Fazit:

Im Gegensatz zu vielen Fortsetzungen(1. Teil "Furie") ist "Grazie" ein ganz tolles Buch. Chelsea Cain versteht es, wie selten jemand zuvor von Anfang bis zum Ende Spannung in ihre Geschichte zu bringen, die einzelnen Akteure sehr lebendig werden zu lassen und noch dazu eine gut durchdachte Geschichte zu schreiben. Einzig den zweiten Handlungsstrang fand ich streckenweise ein bisschen verwirrend. Trotzdem ein unbedingtes Muss für jeden Thrillerfreund.

Ich bin schon sehr gespannt, das 3.Buch der Reihe - "Gretchen" zu lesen!!